Auch wenn ich ganz in der Nähe der niederländischen Grenze lebe hatte ich von den Niederlanden bis vor circa zwei Jahren (bis auf wenige Ausflüge während meiner Kindheit) als Reiseziel keine Vorstellung. Nach den ersten Wochenendausflügen nach Amsterdam hat sich daran einiges geändert. In Amsterdam tobt das Leben und am Ende eines Tages dort falle ich oft ziemlich erschöpft ins Hotelbett. Wir haben schon einige Hotels ausprobiert, sowohl in Amsterdam als auch in der näheren Umgebung, und sind dabei am letzten Wochenende über dieses Juwel gestolpert. Erst vor wenigen Monaten in einer alten Mädchenschule nahe des Zentrums von Haarlem eröffnet wird dieser Ort ganz bestimmt nicht mehr lange ein Geheimtipp bleiben. Die Zimmer sind mit einer Deckenhöhe von beinahe 4 Metern luftig, wirken durch die dunkle Einrichtung aber eher wie eine kuschelige Höhle. Überall im Haus finden sich Anspielungen auf die Vergangenheit des Hauses, stets mit einem Augenzwinkern verbunden. Sei es ein Hinkelkästchenspiel, eingewebt in den Teppich, oder die Tischplatte im Restaurant die an eine vollgekritzelte Tafel erinnert. Die Flure scheinen endlos lang zu sein-es fällt einem nicht schwer sie sich erfüllt von Kinderlachen vorzustellen.
Innerhalb des Hauses findet man überall kleine Sitzecken, die dazu einladen es sich gemütlich zu machen. Das Frühstück wird serviert im angeschlossenen Restaurant De Ripper, abends Treffpunkt der Locals und immer gut besucht. Hier wird so gut wie alles selbst gemacht und das noch warme Brot zum Frühstück, süß mit Hagelslag oder herzhaft mit köstlichem Frischkäse, ist wohl der beste Start ins Wochenende. Für mich war dies eins der schönsten Hotels die ich in diesem Jahr entdeckt habe und ich möchte auf jeden Fall an diesen besonderen Ort zurückkehren.